III. Baustufe: Eine Investition in die Zukunft des Standortes
Corona, Krieg, Energiekrise, Klimawandel. Warum Kongresskultur-Geschäftsführer Gerhard Stübe trotzdem optimistisch in die nähere und fernere Zukunft blickt, verrät er uns im Gespräch.
Herr Stübe, im Festspielhaus tut sich einiges. Was können Sie berichten?
Es freut mich sehr, dass die dritte Ausbaustufe des Festspielhauses gut angelaufen ist und wir mitten in der Umsetzung einer wesentlichen Investition in die Zukunft des Standorts sind. Das sichert Arbeitsplätze und ermöglicht noch bessere Veranstaltungen, etwa im großen Foyer des neuen Mehrzweckgebäudes, welches an die Werkstattbühne gebaut wird. Es wird nicht nur in die Haus-, sondern auch in die Veranstaltungstechnik investiert. Auch in unserem Umfeld tut sich Erfreuliches: Im Zuge von „Bregenz Mitte“ soll fußläufig ein neues Hotel entstehen.
Auch in Sachen Nachhaltigkeit tut sich etwas, oder?
Absolut. Mit dem Umbau wird unser Heiz- und Kühlsystem so gestaltet, dass wir bis 2025 kein Gas mehr benötigen. Das Ganze wird durch die Nutzung von Erdwärme und Seewasser möglich. Damit sind wir wohl eines der ersten Veranstaltungszentren, das unabhängig von fossilen Energieträgern wird. Allein die Begrünung unserer Flachdächer wird die Raumtemperatur im Sommer um bis zu vier Grad senken. Das kommt der Umwelt, unserer Konkurrenzfähigkeit und nicht zuletzt unserem Ruf als Green Location und Zertifizierungsstelle für Green Events zugute.
Die letzten Jahre waren keine einfachen für die Veranstaltungsbranche. Was sind die Lehren aus der jüngsten Vergangenheit?
Durch die Auswirkungen von Corona auf den Geschäftstourismus haben wir unsere Strategie adaptiert. Wir werden unsere Kommunikation auf einen Umkreis von 200 Kilometer ausrichten und versuchen, zu unserem Kulturstandbein noch verstärkt Geschäftskunden auf die Qualitäten des Hauses und unserer Dienstleistung aufmerksam zu machen. Dabei geht es nicht nur um die Vermarktung, sondern auch um die Produktgestaltung. So haben wir „Li Bre - Grenzenloses Tagen am Bodensee“ mitentwickelt, bei dem wir das Festspielhaus Bregenz, die Inselhalle Lindau und das gesamte Umfeld in die Waagschale werfen.
Wie sieht die aktuelle Buchungslage aus?
Überaus erfreulich! Wenn die gebuchten Events alle planmäßig über die Bühne gehen, blicken wir sehr optimistisch ins nächste Jahr. Auch für 2024 gibt es schon Anfragen und Buchungen. Das lässt den Schluss zu, dass physische Treffen nicht aus der Mode kommen. Hybride Umsetzung wird sicher auch in Zukunft gefragt sein, gerade bei internationalen Events. Wer nicht reisen kann oder will, wird über die Technik in eine Veranstaltung reingebracht: Nicht nur zum Zuhören oder Zusehen, sondern zur interaktiven Teilnahme. Auch dafür sind wir gut gerüstet.
Bekanntermaßen legen Sie großen Wert auf Gastgeberqualitäten und sehen einen Mehrwert in der Dienstleistung. Wo liegt hier der Fokus?
Gastgeben bedeutet für uns, die Veranstaltenden dabei zu unterstützen, für sich und ihre Teilnehmenden einen Mehrwert zu generieren. Deshalb fokussieren wir uns auf die Beratung hinsichtlich lebendiger und sinnstiftender Veranstaltungs-Formate als auch auf die technische Umsetzung der Veranstaltungen bei uns im Festspielhaus.
(ws/tp) / 4.10.2022